Gemeinsam mit Veteran Jocko Willink (pensionierter Offizier der United States Navy SEAL) spricht Andrew Huberman über die Sicht aus der Distanz. Tatsächlich beschreiben sie keinen neurobiologischen Effekt, aber sie erklären diese simple und visuelle Auffassung von Distanz so gut, dass ihr auch davon wissen sollt, Freunde. 

Die Lösung Deines Problems findest Du nicht im Problem. Ganz klar betonen die beiden, dass es keine langfristig vorteilhafte Lösung gibt, die man in dem Umfeld des Problems gefunden hat. Denn dann hätte man kein Problem, plump gesagt. Es kann nicht zu einem Problem kommen, wenn der Blickwinkel oder auch die Reaktion, der Beteiligten, stimmt.

Allerdings kommt es immer mal wieder zu Herausforderungen. So erzählt Jocko:

In seinem ersten Jahr als See-Soldat auf der See kam ein heftiger Sturm. Niemand wusste was zu tun ist oder eben wie man sich aus dem Sturm rettet. Alle waren hektisch, jeder hat geschrien. Jocko selbst war in der Situation auch überfordert. Bis er wirklich ein Schritt nach hinten gegangen ist. Er hielt inne. Dabei sah er auf die hektische Masse von See-Soldaten. Seinen ganzen Mut packt er zusammen, atmet einmal durch und schreit: "Hold left, clear right!" , ein Seemannspruch. Alle blieben stehen. Die Erfahrenen wiesen alle Mann auf ihre Posten. Alles ist gut verlaufen.

Wo ist die Distanz?

Dadurch das Jocko den Schritt nach hinten gewagt hat, konnte er das Gesamtbild sehen. Er konnte die Situation erfassen und daraus erfolgte eine Einschätzung, mit der Entscheidung etwas zu tun - oder in seinem Fall zu schreien. 

Die Distanz liegt definitiv nicht im Focus oder Detail. Klar ist es wichtig, den Faden nicht zu verlieren und detailgetreu zu wissen, was man zu tun oder zu lassen hat. Nichtsdestotrotz findet man Lösungen dann besser, wenn man die Sicht verändert und das tut man, wenn man Distanz zum Geschehen einnimmt.